Fördermöglichkeiten für KMU im Arbeitsprogramm 2014/2015

  • Spezialseminar: Tipps zur Antragstellung im KMU-Instrument in H2020

    Datum: Donnerstag 10.04.2014 in Bonn-Oberkassel sowie Montag, 05.05.2014 in Berlin
    9.30 Uhr bis 17 Uhr (inklusive Mittagspause)

    Zielgruppe:
    Das Seminar richtet sich an Unternehmen, die derzeit eine Antragstellung auf eines der KMU-Topics in Horizont 2020 vorbereiten und beabsichtigen, in den kommenden Monaten ihren Antrag (Phase 1 oder Phase 2) einzureichen. Vorzugsweise sollten Sie die folgenden Cut-off Dates anstreben:
    18.06., 24.09. bzw. 09.10.2014

    Das Seminar deckt folgende Themen ab:

    • Administrative Aspekte (Teilnehmerportal, PIC, LEAR, etc.)
    • Rechtliche Aspekte (Konsortialvertrag, Model Grant Agreement / Finanzhilfevereinbarung, Beteiligungsregeln, KMU-Definition)
    • Finanzielle Aspekte (Förderquoten, förderfähige Kosten, direkte und indirekte Kosten)
    • Aufbau und Inhalt des Antrags (anhand der Evaluierungskriterien und des Templates der Europäischen Kommission)

    Für die Veranstaltung in Bonn (Agenda) am 10.04.2014 können Sie sich hier anmelden.

    Für die Veranstaltung in Berlin (Agenda) am 05.05.2014 können Sie sich hier anmelden.

    Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Veranstaltungen der NKS KMU finden Anwendung. Es wird eine Teilnahmegebühr in Höhe von 100 Euro erhoben.

  • Webinar zum KMU-Instrument in Horizont 2020

    Datum: Freitag 11.04.2014 Online-Veranstaltung, 10 Uhr bis 11.30 Uhr

    Zielgruppe: Das Webinar richtet sich an Unternehmen, die sich für eine Antragstellung in einem der KMU-Topics in Horizont 2020 interessieren, sowie an Multiplikatoren, welche u. a. zum KMU-Instrument beraten.

    Das 90-minütige Webinar deckt insbesondere folgende Themen ab:

    • KMU-Definition
    • Politischer Hintergrund zur Förderung von KMU in Horizont 2020
    • KMU-Instrument – Ausschreibungen und Themengebiete; Phasen; Antragstellung und Abwicklung

    Für das Webinar können Sie sich hier anmelden. 

 

Die Europäische Union hat die ersten Aufrufe zur Einreichung von Projektvorschlägen am 11. Dezember 2013 veröffentlicht. Die Gesamtübersicht über die Fördermöglichkeiten in 2014 und 2015 finden Sie auf dem Teilnehmerportal zu Horizont 2020.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können sich in vielfältiger Weise an Horizont 2020 beteiligen:

Verbundforschung

"Klassische" EU-Verbundprojekte, die von grenzüberschreitenden Konsortien aus allen Teilnehmergruppen (Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Industrie etc.) gemeinsam bearbeitet werden, können insbesondere in der Förderlinie Führende Rolle bei grundlegenden und industriellen Technologien (LEITengl.: Leadership in enabling and industrial technologies) sowie dem Teil III, Gesellschaftliche Herausforderungen, beantragt werden. 20 % der kombinierten Gesamtbudgets dieser Programmbereiche sollen für KMU verwendet werden.

Die Förderung erfolgt hauptsächlich über Forschungs- und Innovationsaktionen (RIA - engl.: Research and Innovation Actions) und Innovationsaktionen (IA - engl.: Innovation Actions). RIA unterstützen Aktivitäten, die primär auf die Generierung neuen Wissens und/oder auf eine erste Testung und Validierung neuer Technologien, Produkte oder Verfahren im Labormaßstab oder in einer simulierten Umgebung abzielen. Sie werden mit einer Erstattungsquote von 100 % gefördert. IA hingegen fördern Maßnahmen, die direkt auf die Entwicklung von Plänen und zum Design neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen - bis hin zur ersten Markteinführung - ausgerichtet sind. Aufgrund ihrer größeren Marktnähe werden sie mit 70 % gefördert.

KMU-Instrument

Grundprinzipien der Umsetzung

Das Förderinstrument wird mittels eines zentralisierten Managementansatzes und in konsistenter Weise in der Förderlinie Führende Rolle bei grundlegenden und industriellen Technologien (LEIT engl.: Leadership in enabling and industrial technologies) sowie in Teil III, Gesellschaftliche Herausforderungen, umgesetzt. Es richtet sich an alle Art von KMU und verfolgt einen themenoffenen Ansatz. Die Ausschreibungen sind kontinuierlich geöffnet.

Ausschließlich KMU sind antragsberechtigt. Sie können bei nachgewiesener europäischer Dimension des Vorhabens abweichend vom 7. EU-Forschungsrahmenprogramm - dem Vorgängerprogramm von Horizont 2020 - auch eine Einzelförderung beantragen. Forschungsdienstleister aus anderen Organisationen können nur über Unteraufträge beteiligt werden.

Förderphasen

Das neue KMU Instrument gliedert sich in drei Phasen, die von einem Mentoring und Coaching begleitet werden können:

  • In der ersten Phase wird eine Machbarkeits- oder Durchführbarkeitsstudie mit einer Dauer von sechs Monaten pauschal mit 50.000 Euro gefördert.
  • In der zweiten Phase wird das eigentliche Innovations- bzw. Demonstrationsprojekt i. d. R. mit 70 % finanziert. Förderfähig sind insbesondere der Aufbau von Prototypen, Demonstrationsanlagen und das Scale-up bzw. die Miniaturisierung von Technologien bis hin zur ersten Markteinführung.
  • In der dritten Phase erfolgt die wettbewerbliche Kommerzialisierung von Forschungs- oder Innovationsergebnissen durch die Unternehmen. Dies wird nicht in Form einer Projektförderung unterstützt, sondern durch Finanzierungsinstrumente wie Bürgschaften, Kredite und Beteiligungskapital. Die erforderlichen Mittel stellt die Europäische Kommission geeigneten Finanzintermediären (Banken, Fonds) zur Verfügung, welche die Finanzierung der an dieser Phase teilnehmenden KMU weitgehend selbständig organisieren. Weitere indirekte Unterstützungsmaßnahmen umfassen z. B. die Verleihung eines Qualitätssiegels für erfolgreiche Vorhaben.
  • Teilnehmende KMU erhalten zusätzliche Angebote für Mentoring- und Coaching-Maßnahmen. Der Zugang zu diesen Angeboten wird vor allem durch das Enterprise Europe Network organisiert.

Stichtage

Der Ausschreibungsbeginn für das KMU-Instrument beginnt am 01.03.2014 für die erste und zweite Phase. Ab diesem Zeitpunkt können zu jeder Zeit Anträge gestellt werden. Eine Begutachtung der Projektvorschläge und damit die Entscheidung über die zu fördernden Projekte erfolgt voraussichtlich zu folgenden Stichtagen (Cut-Off Dates):

  • Phase 1:
    18.06.2014 / 24.09.2014 / 17.12.2014 / 18.03.2015 / 17.06.2015 / 17.09.2015 / 16.12.2015
  • Phase 2:
    09.10.2014 / 17.12.2014 / 18.03.2015 / 17.06.2015 / 17.09.2015 / 16.12.2015

Begutachtung

Die Begutachtung für das KMU-Instrument kann leicht vom Wohn- und Arbeitsort der Gutachterinnen und Gutachter aus organisiert werden ("remote"). Eine Anwesenheit in Brüssel ist nicht mehr erforderlich, für Phase 1 entfallen die Konsensbesprechungen unter Umständen ganz. Stattdessen wird das Gesamtergebnis für einen Antrag als Median der Einzelbewertungen ermittelt.

Für Horizont 2020, insbesondere auch das KMU-Instrument, werden noch Expertinnen und Experten gesucht, die bei der Begutachtung der Projekte mitarbeiten möchten. Dies gilt insbesondere auch für Unternehmensvertreter/innen. Interessent/innen können sich hier registrieren lassen.

Themengebiete für 2014 und 2015

Das KMU-Instrument wird 2014 und/oder 2015 für die nachstehend aufgeführten Themen verwendet. Es wird für jede Förderlinie separat behandelt, d. h. es gibt keine Zusammenlegung der Fördermittel und somit keine gemeinsame Förderliste über alle Themen hinweg. Jedoch erfolgt eine einheitliche Evaluation und Auswahl der Projekte sowie eine einheitliche Projektverwaltung durch die Exekutivagentur für KMU (EASME).

Führende Rolle bei grundlegenden und industriellen Technologien

  • ICT-37-2014/2015 – Open Disruptive Innovation Scheme: Innovative IKT-Konzepte, Produkte und Dienstleistungen mit disruptiven Auswirkungen auf existierende Märkte (Prototypen, Demonstration, Validierung, Markteinführung)
  • NMP 25 – 2014/2015 – Accelerating the uptake of nanotechnologies, advanced materials or advanced manufacturing and processing technologies by SMEs: Umsetzung von Forschungsergebnissen bis hin zu industrieller Verwertbarkeit und Vermarktungsreife (falls möglich sektorübergreifend)
  • BIOTEC5 – 2014/2015: SME-boosting biotechnology-based industrial processes driving competitiveness and sustainability: Entwicklung wettbewerbsfähiger und nachhaltiger biotechnologiebasierter Prozesse in forschungsintensiven KMU
  • SME-SPACE-1-2014/2015: SME instrument: Unterstützung von (vorzugsweise nicht traditionell beteiligten KMU) zu allen Aspekten des spezifischen Programms mit Schwerpunkt auf Anwendungen im Zusammenhang mit Galileo und Copernicus sowie kritische Technologien

Gesellschaftliche Herausforderungen

  • PHC 12 – 2014/2015: Clinical research for the validation of biomarkers and/or diagnostic medical devices: Klinische Validierung potentieller in-vivo- und in vitro-Biomarker zur Entwicklung neuer Diagnostika und verbesserter Entscheidungen in der Klinik [Ausnahme: Förderquote von 100 %]
  • SFS-8-2014/2015: Resource-efficient eco-innovative food production and processing: Entwicklung ressourceneffizienter (Wasser, Energie etc.), nachhaltiger Produktions- und Verarbeitungsverfahren entlang der gesamten Lebensmittelkette
  • BG-12-2014/2015: Supporting SMEs efforts for the development, deployment and market replication of innovative solutions for blue growth: Beiträge der KMU zur Entwicklung der 'Blue Growth Strategy' (Doc. Ref. COM(2012)494), vorzugsweise in den Bereichen der marinen Biotechnologie und Aquakultur
  • SIE 1 – 2014/2015: Stimulating the innovation potential of SMEs for a low carbon and efficient energy system: Ressourcenschonende, kostengünstige Technologielösungen zur Decarbonisierung und Effizienzsteigerung des Energiesektors (als Beiträge zu einer oder mehreren Herausforderungen des Spezifischen Programms).
  • IT.1-2014-2015 – Small business innovation research for Transport: Produkte und Dienstleistungen für den Transportsektor unter besonderer Berücksichtigung "schwächerer" Akteure, "Start-ups" und sich neu etablierender Hightech-KMUs
  • SC5-20-2014/2015: Boosting the potential of small businesses for eco-innovation and a sustainable supply of raw materials: Konzepte, Produkte, Verfahren, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für alle Typen ökoinnovativer KMU
  • INSO-9-2015: Innovative mobile e-government applications by SMEs [erst 2015]: Innovative, nutzerfreundliche und personalisierte Dienste für die öffentliche Verwaltung und Verbesserung ihrer Interaktion mit Bürgern und Unternehmen
  • INSO-10-2015: SME business model innovation [erst 2015]: Neue Geschäftsmodelle und Organisationswandel in traditionellen und neuen Sektoren (einschließlich "reverse innovation") mit Schwerpunkt auf Lebensmitteln, nutzerorientierten Dienstleistungen, sozialen Diensten, Tourismus und kulturellem Erbe
  • DRS-17-2014/2015: Protection of urban soft targets and urban critical infrastructures: Innovative Technologien zum Schutz gefährdeter städtischer "targets" (z. B. Parks, Märkte, Kaufhäuser etc.) sowie kritischer städtischer Infrastrukturen (siehe European Programme for Critical Infrastructures Protection, EPCIP) wie Energieversorgung, Wasseranlagen etc.

Unter Enhancing the Innovation Capacity of SMEs werden ferner neun Unterstützungsmaßnahmen (INNOSUP 1-9) ausgeschrieben. Der Start für diese Ausschreibungen war am 11.12.2013. Die Maßnahmen eignen sich nur sehr begrenzt für Einzelunternehmen, sondern zielen auf die Vernetzung von Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen für die Zielgruppe der KMU.