Konsortium

Foto: Ron Chapple Stock / Thinkstock

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Projektantrag bei der Verbundforschung ist die Zusammenstellung eines überzeugenden Konsortiums. Bei der Suche nach geeigneten Projektpartnerinnen und -partnern sollten verschiedene Aspekte beachtet werden.

Neben der Einbringung exzellenter Qualifikationen und Erfahrung im jeweiligen Fachgebiet sollte bei der Bildung eines Konsortiums darauf geachtet werden, dass sich die Kompetenzbereiche der einzelnen Partnerinnen und Partner ergänzen und nicht nur doppeln. Hierbei hilft auch die Einbindung von Partnereinrichtungen aus verschiedenen Bereichen, wie z. B. der Industrie und Organisationen der Zivilgesellschaft.

Mindestanforderungen an eine bestimmte geografische Verteilung der Partnereinrichtungen innerhalb der EU werden in der Regel nicht gestellt. Auch wenn eine ausgewogene geografische Zusammensetzung des Konsortiums beachtet werden kann, gewinnt kein Projektantrag allein durch die Aufnahme einer Partnereinrichtung aus einer bestimmten Region Europas. Die sinnvolle Umsetzung des Forschungsprojektes durch die verschiedenen Partnereinrichtungen sollte immer im Vordergrund stehen.

Ein Konsortium muss nachweisen, dass es die notwendigen Ressourcen – dies betrifft sowohl Personalkapazitäten als auch Infrastrukturelemente, wie z. B. Großgeräte – zur Erreichung der Projektziele im Konsortium zusammengeführt hat. Erfahrungen mit EU-Projekten sind von Vorteil, zumindest bei den zentralen Projektpersonen wie der Projektleitung, aber keine Vorbedingung.

Idealerweise basiert die Zusammenarbeit in einem Konsortium auf bereits bestehenden Kontakten und Kooperationen. Ist dieser Weg nicht möglich, kann z. B. auf eine Reihe nationaler wie internationaler Datenbanken zurückgegriffen werden, in denen sich potenzielle Projektpartner registriert haben. Im Funding & Tenders Portal werden auf den einzelnen Ausschreibungsseiten Partnergesuche veröffentlich. Auf der Suche nach potenziellen Projektpartnern lohnt sich auch eine Recherche in der CORDIS-Datenbank erfolgreicher Projekte. Die hier enthaltenen Informationen geben nicht nur Aufschluss über die Projekte, die in der Vergangenheit in einem bestimmten Bereich der Rahmenprogramme gefördert wurden, sondern auch darüber, welche Projektpartner an der Durchführung beteiligt waren.

Bei der Suche nach geeigneten Partnereinrichtungen kann möglicherweise auch die jeweilige Nationale Kontaktstelle (NKS) hilfreich sein. So bieten z. B. viele NKS eine Verbreitung von Projekt-/Partnergesuchen über ihr Netzwerk an. Brokerage-Veranstaltungen für eine Partnersuche werden mitunter ebenfalls durch die NKS oder die Europäische Kommission durchgeführt. Das spezifische Service-Angebot sollte bei der jeweiligen NKS nachgefragt werden.

Von zentraler Bedeutung im Rahmen von Projekten ist auch die Verwertung und Verbreitung von Forschungsergebnissen. Sowohl die Interessen einzelner Partnereinrichtungen in Bezug auf die Nutzung von Ergebnissen als auch die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Verbreitung sind fester Bestandteil des Abstimmungs- und Planungsprozesses eines Konsortiums.

Mehr Informationen zu den Regelungen im Konsortium und zur Antragstellung in Horizont 2020.