Horizont 2020 ist ein wesentliches Element zur Umsetzung des Europäischen Forschungsraums (EFR), in welchem sich Wissen EU-weit frei bewegen können soll. Damit trägt das Rahmenprogramm zur Umsetzung der Europa-2020-Strategie mit ihrer Leitinitiative Innovationsunion sowie zur Umsetzung weiterer Strategien der Europäischen Union bei. Ziel dieser Strategien sind mehr Wachstum und Arbeitsplätze. Hierfür ist eine wettbewerbsfähigere Wirtschaft in Europa notwendig, die durch Innovationen bei Produkten, Dienstleistungen und Prozessen erreicht werden soll.
Horizont 2020 deckt die gesamte Innovationskette ab: Von den ersten Ideen für die Grundlagenforschung bis hin zu fertig entwickelten neuartigen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren für Markt und Gesellschaft bietet Horizont 2020 auf europäischer Ebene eine Vielzahl von effektiven Förder- und Unterstützungsmaßnahmen und schafft damitdie besten Voraussetzungen für Innovationen.
Durch seine Innovationsorientierung legt das Rahmenprogramm großen Wert darauf, wie die Ergebnisse von Projekten weiterverwertet werden können.
Die Struktur von Horizont 2020 enthält drei getrennte, wenngleich sich gegenseitig verstärkende Schwerpunkte:
Ein Großteil der Fördergelder wird zur Lösung von Herausforderungen aufgewendet. Die Projekte sollen Beiträge dazu liefern, wie beispielsweise dem Klimawandel, dem demografischen Wandel oder der prekären Welternährungslage begegnet werden kann. Hierfür gibt es den Schwerpunkt 'Gesellschaftliche Herausforderungen', in welchem die Politik die drängendsten Forschungsthemen benennt.
Mit dem Schwerpunkt 'Führende Rolle der Industrie' wird insbesondere die industrielle Forschung und Entwicklung eingebunden. Schlüsseltechnologien und industrielle Technologien fördern nicht nur neue Produkte und damit mehr Wettbewerbsfähigkeit. Forschungsergebnisse in diesen Bereichen, wie etwa neuartige Materialien, Minicomputer oder biotechnologische Erkenntnisse, können auch eine wichtige Grundlage für andere Forschungsbereiche sein und zum Beispiel zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen.
Der Teil Wissenschaftsexzellenz strebt danach, die besten Köpfe in Europa in allen Phasen ihrer wissenschaftlichen Karriere zu unterstützen. Ziele dieses Schwerpunkts sind unter anderem die bessere Vernetzung von Forschenden sowie die Ermöglichung von Forschungsaufenthalten in anderen Staaten. Für Forschung und Innovation sollen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen weltweit führende Forschungsinfrastrukturen zur Verfügung gestellt werden.
Daneben verfolgt das Programm noch weitere Ziele. So sollen forschungs- und innovationsschwächere Regionen an das Spitzenniveau herangeführt werden. Außerdem sollen Wissenschaft, Forschung und Innovation stärker in der Gesellschaft verankert werden. Die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) setzt Forschungsaufträge um, um der Politik eine verlässliche Entscheidungsbasis bereitzustellen. Das EIT vereint das Dreieck des Wissens aus Bildung, Forschung und Innovation.
2018 wurde der Europäische Innovationsrat (European Innovation Council, EIC) als Pilot neu ins Leben gerufen. In der letzten Programmperiode von Horizont 2020 werden die wesentlichen Elemente des EIC als "erweiterter EIC-Pilot" mit einem eigenen Arbeitsprogramm getestet. Die Palette reicht von innovativer Technologieforschung über marktnahe Projektförderung bis hin zu Risikofinanzierungsinstrumenten. Antragstellende können die Themen der Projekte weitestgehend selbst vorschlagen.
Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von übergreifenden Aspekten. Mehr Informationen zur Struktur von Horizont 2020 finden Sie hier.